Zur Geschichte von Trier-Pfalzel
Pfalzel hat eine lange geschichtliche Vergangenheit.
Es ist nach dem lateinischen Begriff palatiolum (= kleiner Palast) benannt, der ursprünglich eine königliche Burganlage aus dem vierten Jahrhundert bezeichnete, die sehr wahrscheinlich mit dem kaiserlichen Hof in Trier verbunden war.

Ansicht von Merian 1646
Seit dem fünften Jahrhundert wird der Name als Bezeichnung für einen kleinen Palast verwendet. Die heute noch erhaltenen Mauern der Anlage wurden im vierten Jahrhundert bis zum zweiten Stockwerk verlängert. Im siebten Jahrhundert wurde in dem Gebäude ein Nonnenkloster gegründet, das später, im Jahr 1027, in ein Kanonikerstift umgewandelt wurde. Die Trierer Erzbischöfe behielten sich einen südwestlichen Teil des Palatiolums als königliche Burg vor, zu der u. a. Stiftsring, Kapellen, Wirtschaftsgebäude und ein Torhaus gehörten. Die bis heute erhaltene Ringmauer wurde durch eine Zehntscheune, eine Münzstätte und eine Mühle ergänzt.
Die Burg Pfalzel diente seit der Herrschaft des Albero von Montreuil im 12. Jahrhundert als Ausweichsitz und „Gegenresidenz“ der Trierer Erzbischöfe. In der Nähe der Burg entwickelte sich eine bäuerliche Zivilsiedlung, die 1346 die Stadtrechte erhielt. Während der Kriege Ludwigs XIV., der Trier 1673 besetzte, wurden die pfälzischen Befestigungsanlagen langsam geschleift. In der preußischen Zeit ab 1815 gehörten u.a. Biewer und Ehrang zur Bürgermeisterei Pfalzel. Während Biewer 1930 abgetrennt und nach Trier eingemeindet wurde, blieb Pfalzel zunächst selbständig. Im Jahr 1968 wurde Ehrang-Pfalzel gebildet, das ein Jahr später nach Trier eingemeindet wurde.